MTV-Handballerinnen qualifizieren sich für die Regionalliga

12.12.2024 | Handball

Für die Mädchen und Trainer der C1 des MTV Aurich begann am 26.05.2024 eine spannende Zeit. An diesem Tag startete die Qualifikation zur Vorrunde der neu gegründeten Regionalliga, der höchsten Jugendliga in Niedersachsen. Drei Mannschaften kämpften um zwei Plätze in einer der drei Vorrundengruppen. Zum ersten Spiel war der SV Cappeln zu Gast in der Ellernfeldhalle. Die Auricherinnen konnten sich gleich zu Beginn einen kleinen Vorsprung erarbeiten und gewannen am Ende ein spannendes Spiel verdient mit 29:26 Toren. Im zweiten Spiel mussten die Auricherinnen am 08.06. auswärts in Neerstedt antreten. Die quirligen Spielerinnen des TV Neerstedt spielten für die Auricherinnen ein ungewohnt hohes Tempo. So wurde es ein sehr spannendes Spiel, dass der MTV erst in den letzten fünf Minuten aus der Hand geben musste. Mit 20:24 Toren ging das Spiel verloren und die Auricherinnen mussten ohne Punkte die Heimreise antreten.

Da der SV Cappeln das dritte Spiel gegen den TV Neerstedt überraschend deutlich mit 25:20 für sich entscheiden konnte, standen die Cappelner durch die bessere Tordifferenz auf Platz 1 der Tabelle. Neerstedt und Aurich lagen allerdings Punkt- und Torgleich auf Platz 2. Der eigentlich für solche Fälle vorgesehene Losentscheid, welche Mannschaft sich für die Vorrunde zur Regionalliga qualifiziere wird, wurde nach reichlichen Diskussionen zugunsten eines sportlich fairen Ergebnisses von Seiten des Handballverbandes Niedersachsen-Bremen (HVNB) dahingehend gelöst, dass alle drei Mannschaften zur Vorrunde zugelassen wurden. Die Auricherinnen waren qualifiziert!

In der nächsten Runde spielten die 29 besten niedersächsischen Mannschaften der weiblichen C-Jugend in drei Gruppen um den Einzug in die Regionalliga. 10 Plätze waren zu vergeben.

Der MTV Aurich wurde der Gruppe „Regionalliga WJC Vorrunde West“ zugeteilt. 9 Mannschaften spielten hier 3 direkte Plätze sowie einen Relegationsplatz für die Regionalliga aus. Die nicht qualifizierten Mannschaften würden die Rückrunde in einer von zwei Oberligastaffeln spielen.

Aufgeregt traten die Spielerinnen sowie das Trainerteam Jann Kohlhoff, Heinz-Dieter Einnolf und Bastian Wehmeyer am ersten Spieltag die Reise zum BV Garrel an. Dort musste sich das Team leider mit 16:12 Toren geschlagen geben. Bereits am zweiten Spieltag konnten die Mädchen mit einem nie gefährdeten 20:9-Auswärtssieg bei dem SV Vorwärts Nordhorn Selbstvertrauen sammeln. Nichts für schwache Nerven war das dritte Spiel am 14.09., als der SV Vechta zu Gast in Aurich war. Der MTV behielt am Ende die Oberhand und setzte sich durch Entschlossenheit und Teamgeist überraschend mit 21:18 durch. Wie wichtig dieser Sieg war, sollte sich allerdings erst später herausstellen.

Auswärts bei dem VfL Oldenburg hatten die Auricherinnen es schwer, da sie zum ersten Mal in ihrer noch jungen Handballkarriere mit Haftmittel (Harz) spielen mussten. Bei einer 16:25-Niederlage musste sich dennoch keiner verstecken.

Im dem bis hier spannendsten Spiel zu Hause gegen die SG Neuenhaus/Uelzen unterlag der MTV knapp mit 30:32. Allerdings waren das Selbstvertrauen und die Sicherheit mit jedem Spiel weiter angewachsen. So wurde am 09.11. die HSG Varel auswärts sicher mit 22:17 bezwungen. Im vorletzten Gruppenspiel kam es zu einem Wiedersehen mit dem SV Cappeln. Bei einem Endstand von 26:24 jubelten erneut die Spielerinnen des MTV in heimischer Halle.

Bis hierher belegte der MTV Aurich einen tollen 5. Tabellenplatz. Im letzten Spiel kam es zu einem echten Endspiel mit dem punktgleichen 4.-platzierten TV Meppen, der am 30.11. zu Gast in Aurich war. Auch hier konnte man die Aufregung der Mädchen spüren. Denn die 4. platzierten Mannschaften der Vorrundengruppen hatten die Möglichkeit durch einen Sieg bei einem weiteren Entscheidungsturnier den letzten verbleibenden Platz in der Regionalliga zu ergattern. Zu Beginn des Spiels konnte sich Meppen absetzen, viele technische Fehler schlichen sich bei den Auricherinnen ein. Schon nach zehn Minuten mussten die Trainer die zweite(!) Team-Timeout Karte legen. Nach erneutem erneuten Weckruf legten die Auricherinnen sichtbar zu. Besser und Besser kamen sie ins Spiel und drehten den anfänglichen 1:6-Rückstand bis zur Halbzeit. Mit einer 11:10-Führung ging es in die Kabinen. Die Anfangsphase des zweiten Abschnitts ging wiederum an Meppen. Bei einem Rückstand von 16:19 Toren bewies der MTV Charakter und Teamgeist. Durch eine tolle Mannschaftsleistung kämpften sich die Auricherinnen ins Spiel zurück und glichen zwei Minuten vor Schluss, in der 48. Minute, zum 21:21 aus. Die Nerven lagen jetzt blank. In der letzten Spielminute drehten die Auricherinnen das Spiel schließlich zu ihren Gunsten und erzielten den entscheidenden Treffer zum verdienten 22:21-Heimsieg.

Die Mädchen, Eltern, Trainer und Anhänger des MTV freuten sich über, wie sie glaubten, das Erreichen des 4. Platz in der Gruppe und stellten sich auf ein weiteres kleines Qualifikationsturnier ein. Nach Abschluss des Spieltages mussten sie jedoch feststellen, dass der MTV Aurich in der Tabelle auf Platz 3 geführt wurde. Dieser Platz bedeutete die direkte Qualifikation für die Regionalliga. Doch wie konnte es dazu kommen? Der Drittplatzierte Vechta verlor sein letztes Spiel gegen den Zweitplatzieren Neuenhaus/Uelsen und war auf einmal punktgleich mit dem MTV. Hier nun zählt nicht das Torverhältnis, sondern der direkte Vergleich der beiden Mannschaften, den Aurich gewonnen hatte.

Ab Januar 2025 spielt die weibliche C1 des MTV Aurich damit in der Regionalliga, der höchsten Spielklasse in ihrer Altersklasse in Niedersachsen. Hier warten mit dem VfL Oldenburg, der SG Neuenhaus/Uelzen, dem SV Werder Bremen, dem Buxtehuder SV, dem MTV Vorsfelde, der JSG Fredenbeck/Stade, dem MTV Rosdorf und dem TV Hannover-Bodenstedt spielstarke Mannschaften auf die jungen Handballerinnen. Ein letzter Teilnehmer wird noch in einer abschließenden Relegationsrunde ermittelt.

Eine spannende Reise geht weiter….

obere Reihe v.l.n.r.: Trainer Jann Kohlhoff, Imke Hayen, Thurid Wehmeyer, Ineke Lohoff, Marisa Lohoff, Ella Hagedorn, Marthe Wenhold, Bente Frerichs, Sophie Bikker, Betreuer Heinz-Dieter Einnolf.

untere Reihe: Lenka Tschöke, Mila Einnolf, Paula Granitzka, Finnja Haus, Vivien Seifert.

Nicht im Bild: Emmylou Franz und Trainer Bastian Wehmeyer